Wie wird die Schlauchmagen Operation durchgeführt?
Die Schlauchmagen Operation wird minimal invasiv mit 5 kleinen Hautschnitten in Vollnarkose durchgeführt.
Der Magen wird längs durchtrennt. Damit hat der verbleibende Teil des Magens die Form eines schmalen Schlauchs oder "Sleeve" (englisch für "Ärmel"), der etwa die Form einer Banane hat.
Bei der Sleeve-Gastrektomie wird etwa 75-80% des Magens dauerhaft entfernt. Der verbleibende Teil des Magens hat ein standardisierte Größe. Das bedeutet, es ist unabhängig von dem Gewicht oder dem Geschlecht oder dem Alter des jeweiligen Patienten / der Patientin.
Bei der Operation wird die natürliche Nahrungspassage nicht verändert, sodass sich der Speisebrei aus dem Magen in den Zwölffingerdarm normal entleeren kann.
Ableitungsschläuche (Drainagen) aus dem Bauch werden nicht eingelegt.
Wie oft wird die Schlauchmagen Operation durchgeführt?
Die Schlauchmagen Operation ist weltweit die am häufigsten durchgeführte bariatrische Operation.
Die letzten Zahlen dazu hat das statistischen Bundesamt im Jahr 2019 veröffentlicht: Damals w
urden etwa 7.300 Schlauchmagen-Operationen in Deutschland durchgeführt.
Weltweit sind es derzeit ca. 340.000 Eingriffe jährlich.
Im zertifizierten Adipositsazentrum der MIC Klinik werden jedes Jahr aktuell über 300 Schlauchmagen Operationen durchgeführt. Also fast täglich.
Damit ist die MIC Klinik in Deutschland eines der führenden Kliniken für dieses Operationsverfahren.
Wie sind die Ergebnisse, insbesondere der Gewichtsverlust, nach der Schlauchmagen-Operation?
Gewichtsverlust nach Schlauchmagen: Patient*innen, die sich einer Schlauchmagen-Operation unterziehen, können erheblichen Gewichtsverlust erwarten. Sie verlieren oft bis zu 60-70% ihres Übergewichts innerhalb der ersten zwei Jahre nach der Operation.
Verbesserung von Begleiterkrankungen: Die Operation kann auch zu einer Verbesserung oder sogar Remission (Rückgang, Nachlassen von Symptomen) von mit Adipositas verbundenen Erkrankungen wie
Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck,
Schlafapnoe und anderen beitragen.
Was sind die Vorteile der Schlauchmagen-Operation?
- Die Operation ist schnell durchführbar. Das macht sie sicherer.
- Bei der Operation müssen keine neuen Verbindungen (Anastomosen) im Verdauungstrakt geschaffen werden.
- Eine vollständige Gastroskopie (Magenspiegelung) ist nach der Operation möglich. Für Patient*innen mit wiederholten Entzündungen im Magen und Patient*innen mit familiärem Magenkrebs ist diese Operation somit geeignet. Ebenso für Patient*innen mit chronischen Darmerkrankungen, wie z.B. Morbus Crohn, weil bei dieser Operation am Darm und der Darmpassage nichts verändert wird.
- Die Aufnahme von Medikamenten aus dem Verdauungstrakt wird kaum beeinflusst, sodass z.B. eine sichere medikamentöse Therapie bestimmter Erkrankungen (z.B. neurologischer Erkrankungen wie z.B. eine Epilepsie) gewährleistet ist.
- Für Patient*innen, für die im Beruf ein Dumpingsyndrom eine Gefahr bedeuten würde.
Wie kommt es durch die Schlauchmagen-Operation zur Gewichtsabnahme?
Verkleinerung des Magens / Restriktion: Durch die Verkleinerung des Magens wird das Fassungsvermögen des Magens erheblich reduziert. Infolgedessen hat man ein früheres Sättigungsgefühl und das hilft, weniger zu essen. Diese Restriktion ist aber nur teilweise für die Gewichtsabnahme verantwortlich.
Botenstoffspiegelveränderungen: Ein wesentlicher weiterer Grund für die Abnahme kommt durch Veränderungen von Hormonspiegeln (Botenstoffe) zustande. Die betroffenen Hormone beeinflussen den Appetit und den Stoffwechsel. Insbesondere wird durch den Eingriff die Produktion des Hormons Ghrelin, das den Hunger stimuliert, verringert.
Welche Risiken der Schlauchmagen-Operation bestehen?
Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es auch bei der Sleeve-Gastrektomie (Schlauchmagen) Risiken. Jedoch sind Risiken bei dem Eingriff, wie eine relevante Verletzung von anderen Organen,
eine Rarität. Auch
sehr selten, aber sehr wichtig anzusprechen, sind Komplikationen, die in der
Folge der eigentlichen Operation auftreten
können.
Dazu zählen:
Komplikationen in der frühen Phase nach der Operation: Komplikationen sind insgesamt sehr selten. Kurz nach der Operation können in seltenen Fällen Blutungen, Thrombosen oder Nahtundichtigkeiten auftreten. Diese müssen dann umgehend behandelt werden.
Da manche Komplikationen erst nach Entlassung Zuhause auftreten, ist es sehr wichtig, insbesondere bei neu aufgetretenen Beschwerden, sich mit uns unverzüglich in Verbindung zu setzen. Nur so können wir schnell und sorgfältig die entsprechenden Behandlungsschritte einleiten.
Langzeitkomplikationen: Diese können
Nährstoffmängel einschließen, da die veränderte Struktur des Magens die Aufnahme bestimmter Nährstoffe beeinträchtigen kann. Patient*innen müssen möglicherweise Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um Mangelerscheinungen wie Anämie oder Osteoporose zu vermeiden.
Daher ist eine kontinuierliche Nachsorge mit Kontrolle der Blutwerte unbedingt erforderlich.
Reflux und
Sodbrennen: Einige Patient*innen berichten von erhöhtem gastroösophagealem Reflux oder
Sodbrennen nach der Operation.
Ist die Schlauchmagen Operation rückgängig zu machen?
Ein sog. Schlauchmagen, oder Sleeve Gastrektomie, ist nicht mehr rückgängig zu machen.
Es wird ein großer Teil des Magens chirurgisch entfernt.
Darf ich nach der Schlauchmagen-Operation noch Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac einnehmen?
Diese Medikamente können nach Schlauchmagen-Operation eingenommen werden. Da diese aber eine Schleimhautentzündung (Gastritis) oder Magengeschwüre verursachen können, sollten sie nur in Absprache mit Ihrem Arzt verwendet werden. Mitunter empfiehlt sich die gleichzeitige Einnahme von Säureblockern (Protonenpumpenhemmer wie Pantoprazol) zum Schutz des Magens. Nach Magenbypass sollten Medikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac nicht eingenommen werden.
Warum tritt Sodbrennen nach Schlauchmagen Operationen gehäuft auf?
Nach der Schlauchmagen Operation wird der Magen auf etwa 20-30% seiner ursprünglichen Größe verkleinert und in eine schlauchförmige Struktur umgeformt. Diese Veränderung kann den Druck im Magen erhöhen und zu einem Rückfluss von
Magensäure in die
Speiseröhre führen.
Menschen mit Übergewicht leiden häufiger unter Sodbrennen. Bei der Auswahl der Operationsmethode ist dies ein wichtiges Merkmal. Gegebenenfalls ist eine andere Operation, wie z.B. ein Magenbypass eine geeignetere Wahl. Unsere Experten beraten sie diesbezüglich in der Vorbereitung zur Operation.
Bei Patienten*innen mit Sodbrennen sollte vor der Operation eine
Magenspiegelung durchgeführt werden.
Wie kann Sodbrennen nach der Schlauchmagen-Operation behandelt werden?
Ernährung:
Das Vermeiden von Lebensmitteln und Getränken, die Sodbrennen auslösen, wie fettige oder würzige Speisen, kann die Symptome reduzieren.
Essgewohnheiten:
Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag und langsames Essen können den Druck im Magen reduzieren und somit den Reflux verringern.
Körperposition:
Nach dem Essen aufrecht sitzen oder das Kopfende des Bettes anheben kann ebenfalls hilfreich sein. Daher sollte vermieden werden unmittelbar vor dem Schlafen gehen zu essen.
Medikamentöse Behandlung von Sodbrennen:
Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten, die zur Behandlung von Sodbrennen verwendet werden können:
- Protonenpumpenhemmer (PPI): Diese Medikamente blockieren die Produktion von Magensäure, indem sie die Protonenpumpen in den Magenzellen hemmen. PPIs sind sehr effektiv bei der Behandlung von Sodbrennen und anderen Magenproblemen wie Magengeschwüren und gastroösophagealem Refluxkrankheit (GERD). Beispiele für PPIs sind Omeprazol, Esomeprazol, Pantoprazol und Lansoprazol. Sie werden normalerweise einmal täglich eingenommen.
- Antazida: Diese Medikamente wirken, indem sie die Magensäure neutralisieren und somit das Sodbrennen lindern. Antazida sind in verschiedenen Formen erhältlich, einschließlich Tabletten, Kautabletten und Flüssigkeiten. Sie bieten schnelle, aber kurzfristige Linderung und können mehrmals täglich eingenommen werden.
- Schleimhautschutzmittel: Diese Medikamente legen eine schützende Schicht über die Magenschleimhaut, um sie vor der schädlichen Wirkung von Magensäure zu schützen. Ein Beispiel ist Sucralfat.
Was ist, wenn die Medikamente gegen Sodbrennen nicht ausreichend wirken oder nicht vertragen werden?
In diesen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff wie der Wechsel zu einem Magenbypass erforderlich sein, um die Refluxsymptome zu reduzieren.