Binge Eating Störung / Fressattacken

Eine Binge-Eating-Störung (BES) liegt vor, wenn in einer unbeschriebenen Zeitspanne  (z.B. innerhalb von 4 Stunden) eine Nahrungsmenge aufgenommen wird, die wesentlich größer ist als die meisten Leute innerhalb einer vergleichbaren Zeitspanne und unter ähnlichen Umständen essen würden.

Typisch dabei ist ein Kontrollverlust über das Essverhalten, z.B. das Gefühl, nicht mit dem Essen aufhören zu können und keine Kontrolle mehr darüber zu haben was und wie viel gegessen wird.
In der Regel wird dabei die Nahrung schneller aufgenommen, solange bis ein unangenehmes Völlegefühl auftritt, obwohl im Vorfeld kein Hungergefühl Auslöser für die Nahrungsaufnahme war. Außerdem werden die Nahrungsmassen in der Regel im Alleinsein zu sich genommen, da es den Betroffenen unangenehm ist, solche Mengen zu sich zu nehmen und hinterher meistens Schuldgefühle auftauchen oder sich die Person selbst als abstoßend empfindet.

Die meisten Menschen mit BES leiden sehr unter diesem gestörten Essverhalten. Auch wenn diese Ess-Störung nicht definitiv als Kontraindikation für eine Magen-OP eingestuft ist, ist es dennoch sehr ratsam psychotherapeutische Hilfe hinzu zu ziehen.
In der Therapie wird eine Normalisierung des Essverhaltens angestrebt, wobei auch die auslösenden psychischen Probleme behandelt werden und somit auch postoperativ eine dauerhafte Gewichtsreduktion ohne Zwischenfälle erreicht werden kann.